Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.
Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.
Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.
Zu: "Landwirtschaftsminister Rainer verspricht 'Freiräume statt Formulare'" und "mehr Beinfreiheit in der Land- und Forstwirtschaft"
Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer setzt klare Prioritäten: Bürokratieabbau und Förderung von Innovationen. Er plant gezielte Maßnahmen zur Stärkung des Tierwohls und der Landwirte, erklärte er in seiner ersten Bundestagsrede in der vergangenen Woche.
Auch beim Parlamentarischen Abend der Familienbetriebe Land und Forst erläuterte er, auf weniger Kontrollen in der Land- und Forstwirtschaft setzen zu wollen.
"Ich finde es gut, dass jemand endlich mal den Fachleuten vertraut, anstatt Regulierungen Leuten zu überlassen, die nicht wissen, wovon sie reden!" (Marvin Amelung)
"Nicht nur weniger Kontrollen, sondern auch eine Risikoorientierung braucht es. Betriebe, die sich über KULAP-Maßnahmen zu einer weniger intensiven Bewirtschaftung verpflichtet haben, stellen ein geringeres Risiko dar, als z.B. ein Betrieb mit 3 GV/ha und Höchsterträgen auf den Feldern. Das soll nicht ein Verbot solcher Betriebe bedeuten, aber sie müssten dann eben die Einhaltung aller Auflagen dokumentieren und mit häufigeren Kontrollen rechnen." (Josef Schmid)
"Jetzt Bürokratie abbauen, in dem die Agrardieselrückvergütung einfach als Pauschale je ha mit der Flächenprämie ausgezahlt wird. Schon ist es ein Antrag weniger." (Hans Nagl)
"Er wird eine rückwärtsgewandte Agrarpolitik betrieben. Anstatt die Landwirtschaft zukunftsweisend auszurichten und etwas gegen den durch die Landwirtschaft mitverursachten, verheerenden Biodiversitäts- und Artenverlust zu unternehmen, soll alles beim Alten bleiben (GAP, Agrardiesel). Traurig, alle werden das später büßen müssen." (Markus Gail, via facebook)
Zu: "Verdacht erhärtet: Glyphosat-Rückstände in Gewässern kommen aus Haushalten"
Glyphosat und verwandte Substanzen können im Grundsatz aus Waschmittelzusätzen entstehen. Ablaufen können diese Umwandlungen auch im Belebtschlamm von Kläranlagen. Das belegen aktuelle Studien.
Glyphosat: Kläranlagen als blinder Fleck?
"Schon seit vielen Jahren ist bekannt, dass häufig in größeren Bächen die Glyphosat-Konzentration höher ist, als in kleinen (ohne Kläranlagen). Auch, dass im Verlauf jeweils nach den Kläranlagen-Ausläufen die Belastungen plötzlich höher sind. Jedoch waren sich viele Beteiligte (Kommunen, Behörden, Regierung...) offenbar einig, dass man das gar nicht so genau wissen will und dass andere Eintragsquellen als die (konventionelle) Landwirtschaft ja gar nicht sein können.
Ähnliche Fragestellungen lauern auch bei gewissen "Pestiziden", die in Außenfarben, Dachpappe, gebeiztem Bauholz usw. stecken. Oder beim Nitrat, das aus natürlichen Quellen (Erlenwald...), Abwasserüberlastungsabläufen, undichten Abwasserkanälen oder auch womöglich dem Wiedereintrag von zuvor in Fahrzeugen verbranntem AdBlue-Harnstoff usw. stammt." (Andreas Gerner)
Umweltbelastung von den Verbrauchern
"Für vieles, was in und an der Umwelt passiert, wird die Landwirtschaft erstmal pauschal verantwortlich gemacht. Es ist auch einfacher 200.000 Landwirten vor das Schienbein zu treten, als 80 Millionen Bürgern und Verbrauchern. Ich vermute mal, dass die Glyphosat-Rückstände aus den ganzen Wasch-, Putz- und Körperpflegemitteln das viel größere Problem sind..." (Renke Renken)
"Behörden, Politiker und Umweltverbände schauen gewissenhaft weg. Mal wieder ein Beispiel von vielen, wo Politik- und Behördenwillkür zu Lasten unserer heimischen Landwirtschaft blüht." (Friedrich-Wilhelm Kruse)
Unklares Abwasser: Mahner wurden ignoriert
"Christian Lohmeyer war 2020 mit seiner Petition "Keine Einleitung von ungeklärtem Abwasser in unsere Gewässer" im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages. Es wurde danach in die Gremien weitergeleitet und zum Schluss wurde es im Bundestag abgestimmt und wegen zu hoher Kosten verworfen! Christian hatte schon damals Recht! Ich war damals als Zuschauer dabei." (Johann Holtmeier)
Zu: "DMK-Chef fordert Ende des Jammerns in Deutschland"
Als CEO der größten Molkerei in Deutschland gestaltet Ingo Müller maßgeblich die Molkereiwirtschaft in Deutschland. Er sieht weiterhin große Chancen für die Agrarbranche in diesem Land.
Tierwohl statt Tierhalterrecht?
"Sieht Herr Müller seine Rohstoffbasis schwinden, wenn er sich in Zweckoptimismus betätigt? Tatsache ist, dass bei uns in Deutschland das Tierrecht vor dem Menschenrecht der Tierhalter und der Tierbetreuer kommt! Arbeitszeiten in der Tierhaltung interessiert in den nachfolgenden Stufen allenfalls am Rande. Es wird dauernde Bereitschaft und Verfügbarkeit vorausgesetzt. Selbst passionierte Unternehmer und Unternehmerinnen sind froh wenn ihre Kinder keine Freude an der Tierhaltung, die Sie selbst ein Berufsleben lang mit Freude betrieben haben, finden! Durch die momentane relativ gute Wirtschaftlichkeit in einigen Bereichen der Tierhaltung wird sich der Niedergang insgesamt allenfalls verlangsamen." (Helmut Gahse)
"'Wenn wir den Wohlstand halten wollen, müssen wir alle wieder mehr und produktiver arbeiten.' Als Milchbauer empfinde ich diese Aussage von einem Molkereichef wie Ingo Müller als eine Unverschämtheit! 365 Tage im Jahr, jedes Wochenende, jeden Feiertag arbeiten die Milchbauernfamilien, und das keineswegs nur 8 Stunden am Tag! Und trotzdem reicht es oft nicht einmal zur Deckung der Kosten, von Gewinnen ganz zu schweigen – und zwar aufgrund der grottenschlechten Leistung gerade solcher Molkereiriesen wie DMK, dass sich ja nicht umsonst unter die Fittiche von Arla begeben muss." (Ottmar Ilchmann)
Lasst uns doch bitte mal machen
"Den Worten von Ingo Müller würde ich gerne Glauben schenken. Dann aber muss man den Bürger und die Unternehmen aber auch nach besten Wissen und Gewissen machen lassen. Staat und Behörden haben dann die Füße still zu halten und auf ihre Dokumentationen und Kontrollen zugunsten des Machens zu verzichten." (Georg Nordendorf)
Wir brauchen langfristige Sicherheit
"Hört sich gut an. Das Problem dabei wird aber sein, dass die Rohstofflieferanten davon nichts abbekommen werden. Um Geld zu verdienen, braucht man allerdings verlässliche Partner. Wie wäre es denn wenn diese Manager mal zehn Jahresverträge anbieten, in denen die Marge zwischen Einkauf und Verkauf festgeschrieben ist. Genau so etwas wird nicht passieren, da sie das Risiko angeblich nicht eingehen können. Allerdings fordern sie genau das von den Lieferanten." (Bernd Brunhöver)
"Es geht doch jetzt aufwärts, wenn die größte Molkerei ihre Fusion erst mal durch hat… und dann auch an die Rohstofflieferanten gedacht wird, das diese mehr Wertschöpfung erhalten. Ich frage mich allerdings, wer von den Steuereinnahmen profitiert wenn der Hauptsitz bei Arla ist. Entbürokratisieren so ein schönes Wort, aber es muss doch alles genauestens dokumentiert und gelabelt werden. Oder träumt Herr Müller da schön weiter?" (Gerd Uken)
Warum kommt er zu Wort?
"Wieso befragen Sie nicht einmal einen Landwirt und nicht immer diese fremdgesteuerten Figuren?" (Wilhelm Oldewurtel)
"Warum wird einem Ingo Müller die Plattform geboten, über wirtschaftliches Handeln zu sprechen. Ingo Müller hat tatsächlich viel versucht, aber keine Trendwende herbeigeführt. Investitionen auf Kosten der Lieferanten sind in der Regel fehlgeschlagen und das DMK wird faktisch von ARLA übernommen. Die hochbezahlten DMK-Führungskräfte bekommen nur noch mehr Geld. Irgendwie dann doch ein Erfolg, aber nur für wenige." (Franz-Josef Aussel)
Wir sind alle zu negativ
"Wir sind alle viel zu negativ. Landwirtschaft läuft gut, am besten die intensiven Sektoren und Tierhaltung. Die normale Industrie hat eigentlich das wegfallen von billiger Energie und niedrigen Zinsen gut verdaut, sogar besser als viele 2022 erwartet haben. Bürokratie ist, meiner Meinung nach, auch ein Luxusproblem." (Ellis Immink)
Zu: "Westfleisch: 'Deutschland kann wieder führender Agrarstandort werden'"
Wie kann Deutschland trotz steigender Kosten und Regulierungen ein führender Agrarstandort bleiben? Dr. Wilhelm Uffelmann von Westfleisch hat einen Plan, fordert aber politische Kurskorrekturen.
Bürokratie bremst die Zukunft der Betriebe
"Ich möchte es gerne glauben wollen... Die Wirtschaft kann es, allerdings steht dem eine aufgeblähte Bürokratie entgegen, die beim Baurecht mehr Wert auf exotische Lebewesen legt, als an die Umsetzung von zukunftsträchtigen Produktionen. Von den anderen exorbitanten Vorschriften, von denen man mindestens die Hälfte streichen könnte, mal ganz abgesehen. Wir stehen uns hier im ganzen Staatssystem selbst nur im Weg.
Anderes Negativbeispiel "Dänemark": dort gibt es genauso viel Vorschriften, bei denen man aber stets ein Abwägungsprozess mit dem Investor durchführt, um an das Ziel zu kommen. Wir haben hier zu viele Bedenkenträger in den Behörden, die für keine gute Stimmung sorgen. Ich persönlich wünsche allen Betrieben, die sich hier etwas zutrauen, alles Gute, lasst Euch nicht gleich entmutigen, manchmal lohnt es sich auch länger zu kämpfen!" (Willy Toft)
Wie lange bleibt uns unsere Nutztierhaltung noch?
"Vor ca. einen Jahr sagte ich zu einen ca. 25-jährigen, als wir auf einer Feier Schweineschnitzel aßen: Iss nur, ich werde es vielleicht nicht mehr erleben, aber du sehr sicher, dass man in Deutschland kein echtes Fleisch von Tieren mehr essen darf. Ich glaube das immer noch, in vielleicht 50 Jahren gibt es keine Tierwirtschaft mehr in Deutschland, weil Fleisch von Tieren zu essen verboten sein wird. Man muss sich nur die ganzen Veröffentlichungen, etwa der Ethikkommission 2020 ansehen und die Signale hören!" (Erwin Schmidbauer)
Zu: "Ausbilder findet: 'Hofkinder ticken anders.'"
Was andere von der Pike auf können, müssen sich Berufseinsteiger ohne Hofherkunft erarbeiten. Welche Chancen liegen darin? Wir haben Landwirtinnen, Lehrer und Ausbilder nach ihren Erfahrungen gefragt.
"Toll, dass das Thema angesprochen wird. Jeder sollte die Chance haben, Landwirtin oder Landwirt zu werden – unabhängig von der Herkunft." (Geprüfte Qualität Bayern, via instagram)
Volle Hingabe nur für den eigenen Betrieb
"Deshalb kann der Ausbilder aber nicht verlangen, dass man sein eigenes Leben für einen fremden Betrieb aufgibt. Für meinen eigenen Betrieb bin ich sehr wohl bereit von früh bis spät in die Nacht zu arbeiten, aber für einen fremden nicht." (Lea @lea.sph.rhn via Instagram)
"Kann ich nur zustimmen. Es ist eben keine "Arbeit" im typischen Sinne, sondern für unser Leben." (@enibas827, via instagram)
'Kein Feierabend' ist auch kein Ideal
"Ich finde es diskussionswürdig, wenn eine Arbeitsmentalität gewünscht wird, bei der es "kein Wochenende und kein Feierabend" geben soll. Klar, ich weiß, was damit gemeint ist, wir haben selbst Kühe und lieben unsere Arbeit. Aber angesichts steigender Zahlen von psychischen Erkrankungen und Depressionen in der Landwirtschaft, wünsche ich mir da mehr Differenzierung." (Bettina Hanfstingl, via Instagram)
"Es sollte aber nicht nur die Arbeit geben." (Ben Baratheon, via instagram)
"Es gibt viele motivierte junge Menschen ohne "Hofhintergrund". Ich finde das toll. Aber was man vielleicht auch mal erwähnen sollte, ist, dass es nicht nur 14 Stunden Arbeitstage gibt." (Manuela Franka, via Instagram)
Zu: "EU verbietet Backpulver gegen Echten Mehltau im Weinbau"
Backpulver verliert seine EU-Klassifikation als Pflanzenschutz-Grundstoff zugunsten des industriellen Pflanzenschutzmittels Natrisan. Das ist inhaltlich fast genauso, kostet aber das Sechsfache.
Behördliche Willkür statt Sachverstand?
"Hier zeigt sich wieder einmal die Dummheit des Amtsschimmels. Völlig unverständlich ist mir dabei, warum ein Grundstoff, welcher ja eine Pflanzenschutzwirkung hat, verboten wird, nur weil eben dieser Wirkstoff als eigenständiges Pflanzenschutzmittel zugelassen wird. Somit müsste ja eigentlich auch das Mittel Natrisan seine Zulassung verlieren, da es den selben Wirkstoff wie das Backpulver (welcher ja verboten wurde) enthält. Alles andere wäre seitens der Behörden verlogen." (Stefan Lehr)
"Müsste dann nicht auch Backpulver aus den Regalen des Einzelhandels verschwinden, weil es ja nun ein Pflanzenschutzmittel ist - das wir alle täglich zu uns nehmen?" (Alexander Kappe)
"Ist es möglich das Backpulver als Bodenverbesserer einzusetzen? Mit der erfreulichen Nebenwirkung auf Mehltau?" (Wolfgang Heitmann)
Zu: "Gute Ferkelpreise: Ob Sauenhalter nun investieren, ist fraglich"
Die Notierung für Schlachtschweine entwickelt sich nicht so positiv wie erhofft. Entsprechend mäßig fiel auch die Bilanz der Mäster im Schweine-Radar aus der vergangenen Woche aus.
Kein Risiko, wenn Politik nichts zusichert
"Für die nächsten 25 Jahre investieren und in fünf Jahren ist wieder alles überholt? Also für wie blöde werden Landwirte gehalten? Die Alten meiner Generation haben in schwierigen Zeiten noch investiert, aber die junge Generation weiß es besser. Früher hieß es "No Risk, no Fun" heute bei den Jungen heißt es "No Fun, no Risk"!
Ich persönlich würde auch keinen Cent mehr in die Tierhaltung investieren! Denn die Entlohnung in der Tierhaltung ist viel zu niedrig. Für einen Stundenlohn unter 80 € würde ich heute nicht mehr in der Tierhaltung arbeiten wollen." (Hermann Kamm)
"Wer sagt uns denn, dass sie in 3 Jahren nicht plötzlich doch ein Verbot der Spaltenböden beschließen. Die Politik hat in den letzten Jahren vollkommen das Vertrauen verspielt - da gibt es keine Planungssicher mehr!" (Jürgen Donhauser)
Schweinehalter - ein Auslaufmodell?
"Wir stocken ab... Weniger Sauen und mehr Lebensqualität für uns und unsere Mitarbeiter. Was Sauenhalter und Landwirte in den Letzten Jahren mitmachen mussten, kann auch eine kurzfristige positive Bilanz bei den Ferkelpreisen wettmachen. Da müssen schon sehr langfristig positive Tendenzen in der gesamten Branche Ferkel und Mast herrschen. Schwierigkeiten wie gute Mitarbeiter zu finden, kommt zum Negativtrend hinzu…" (Thorsten Behnke)
"Es werden nicht viele Schweinehalter geben, die nach den Erfahrungen der letzten Jahre das Risiko einer größeren Investition eingehen. Etliche Betriebe werden bedingt durch das Alter des Betriebsleiters auslaufen, da kein Nachfolger bereitsteht. Durch ideologisch politische Entscheidungen der letzten Jahre, die die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigt haben, wird sich an der augenblicklichen Situation wenig ändern. Und da die Verbraucher nicht mehr für Nahrungsmittel ausgeben können/wollen, wird sich auch in naher Zukunft nicht viel ändern!" (Wilfried Maser)
Zu: "Warum Agri-Photovoltaik höhere Akzeptanz genießt als Freiflächen-Anlagen"
Während Freiflächen-Solaranlagen in der Bevölkerung eher kritisch gesehen werden, ist die Zustimmung zu Agrivoltaik (Agri-PV) hoch. Eine Studie der Universität Bonn hat auch nach den Gründen gesucht.
PV gehört aufs Dach, nicht auf den Acker
"Viel besser und wichtiger wäre es, wenn auf allen Gebäuden PV-Anlagen installiert , Parkplätze mit Anlagen überdacht und evtl. Autobahnen, Straßen (vgl. heute schon Einhausungen und Lärmschutzwände) umbaut würden. Aber da sind die Kosten zu hoch (Statik usw.), stattdessen will bzw. muss man billig PV-Freiflächen-Anlagen bauen, sei es nun Agri-PV oder traditionelle. Auch Agri-PV ist aber nur dann wirklich besser als traditionell, wenn es Zusatznutzen gibt, etwa nötigen Hagelschutz, Verschattung, Wind brechen usw." (Erwin Schmidbauer)
Agri-PV: Hindernisparcours statt Doppelnutzung
"Natürlich ist das so - weil dieses Konzept als Wundermittel (doppelte Nutzung) angepriesen wurde und wird. Und zwar sowohl politisch als auch medial. Dass die Kosten viel zu hoch sind und daher nur subventioniert gebaut werden kann (EEG) und eine vernünftige landwirtschaftliche Nutzung außer Beweidung und evtl. Beeren/Obst nicht möglich ist, wurde dabei geflissentlich verschwiegen.
Wenn man aber normalen Ackerbau (Mähdrescher) betreibt, braucht man entsprechende Reihenabstände, um mit der Technik durchzukommen (z.B. Pflanzenschutzspritze 20-30 m). Das gesamte Feld ist mit Hindernissen gespickt. Wie wirkt sich der Dünger auf die Module aus? Staub? Unfälle? Wenn ich ca. 5 MW auf 25 ha unterbringe, könnte man auch einfach 3-5 ha richtig voll stellen (z.b. Jurchen PEG Aufständerung) und auf der restlichen Fläche wirtschaftlich und arbeitstechnisch gute Landwirtschaft betreiben…" (Julius Bitterich, via facebook)
Agri-PV passt nicht überall – aber öfter als gedacht
"Es sagt niemand, dass Agri-PV für alle Felder sinnvoll ist. In vielen Szenarien funktioniert diese Doppelnutzung jedoch sehr gut. Zwischen senkrecht stehenden Modulen können auch Traktor und Mähdrescher noch gut fahren. Auch Spargelacker dürften sich sehr gut mit senkrechten PV-Modulen vertragen.
Für die Ausbauziele braucht es verhältnismäßig wenig Freifläche. Da können unsere Landwirte die Acker aussuchen, zu denen das von Bodenqualität und Nutzung passt." (Holger Rohlfs, klimadialoge.de, via facebook)