In der sauerländischen Gemeinde Kirchhundem wurden weitere vier verendete Wildschweine gefunden. Damit erhöht sich die Zahl der verendeten Wildschweine auf insgesamt fünf. Bislang handelt es sich bei den vier Tieren allerdings um Verdachtsfälle.
Ob die Schweine tatsächlich an der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verendet sind, müssen die Untersuchungen zeigen. Das vor Ort zuständige Chemische und Veterinäruntersuchungsamt CVUA Westfalen in Arnsberg untersucht alle gefundenen Tierkadaver. Bestätigungen des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, stehen noch aus. Bei vier erlegten Schweinen war das Untersuchungsergebnis negativ.
Mittlerweile ist auch klar, dass sich in rund 10 km Entfernung zum Seuchengeschehen mindestens ein größerer Hausschweinebestand befindet. Andere Betriebe mit Schweinehaltung liegen ebenfalls im Umkreis.
Suchhunde fanden tote Tiere in der Nähe des Fundortes
Die verendeten Tiere sind in der Nähe der Fundstelle des ersten toten Wildschweines von Einsatzteams des Landes NRW und des Kreises Olpe mit speziell trainierten Suchhunden gefunden worden. Das Land NRW verfügt über eine eigene ASP-Suchhundestaffel, um im Ausbruchsfall schnellstmöglich in den betroffenen Gebieten nach an ASP verendeten Wildschweinen zu suchen. Neben den Hunden kommen auch spezielle Drohnen bei der Suche zum Einsatz.
Für NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen ist nun oberstes Ziel, eine Ausbreitung des lokalen Falls der ASP im Wildschweinebestand zu verhindern. Zum Schutz vor einer möglichen Ausbreitung der ASP in der Region laufen bereits notwendige Maßnahmen, die schon zum Zeitpunkt des gemeldeten Verdachtsfalls eingeleitet wurden. „Ich appelliere an unsere Landwirtinnen und Landwirte mit Schweinehaltungen, die bekannten Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Hausschweinebestände vor der ASP gerade jetzt ganz besonders zu beachten. Selbstverständlich sind auch die Hobbyhalter zu höchster Vorsicht aufgerufen“, so Gorißen
Montag sollen „infizierte Zonen“ festgelegt werden
Aktuell wird die intensive Suche nach möglichen weiteren verendeten Tieren fortgesetzt. Um deren Fundort wird aller Voraussicht nach im Laufe des Montags oder Dienstags (16. oder 17. Juni 25) eine so genannte „infizierte Zone“ festgelegt, in der dann bestimmte Schutzauflagen gelten, um eine Weiterverbreitung des ASP-Virus zu verhindern. Das mögliche Gebiet wird derzeit zwischen zuständigen Behörden intensiv beraten und auch mit dem Bund und der EU abgestimmt.
Erst wenn das Gebiet der definierten Zone klar ist und daraus weitere, entsprechende Schutzmaßnahmen feststehen, wird der zuständige Kreis diese veröffentlichen und dazu informieren. Grundsätzlich ist dabei vorgesehen, dass in einer definierten Zone Schutzzäune errichtet werden, um eine Wanderung der Wildschweine aus dem Gebiet zu verhindern. Auch wird es Auflagen geben für schweinehaltende Betriebe in der Region, für die Jagd und für Hundehalter, die ihre Hunde nur angeleint und auf den Wegen im Wald führen dürfen.
Alle Maßnahmen dienen dem Ziel, eine Beunruhigung von Schwarzwild unter allen Umständen zu vermeiden und damit einer Verschleppung des Virus in bisher ASP-freie Gebiete vorzubeugen.