topplus Afrikanische Schweinepest

Bestätigt: ASP bei totem Wildschwein im Kreis Olpe

Zum ersten Mal ist in NRW ein Wildschwein positiv auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) getestet. Die Schutzmaßnahmen sind angelaufen.

Lesezeit: 3 Minuten

Gestern der Verdacht, heute die Bestätigung: Im Kreis Olpe ist erstmals in Nordrhein-Westfalen ein Wildschwein positiv auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) getestet. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, hat das am heutigen Samstag, 14. Juni 2025, bestätigt. Ein Jäger hatte ein verendetes Wildschwein in einem Waldstück bei Kirchhundem gefunden, was am gestrigen Freitag einen „ASP-Verdachtsfall“ auslöste.

„Oberstes Ziel ist es, eine Ausbreitung des lokalen Falls der ASP im Wildschweinebestand zu verhindern. Zum Schutz vor einer möglichen Ausbreitung der ASP in der Region laufen bereits notwendige Maßnahmen, die schon zum Zeitpunkt des gemeldeten Verdachtsfalls eingeleitet wurden“, erläutert NRW-Agrarministerin Silke Gorißen.

Hunde und Drohnen im Einsatz

So richten die Behörden um den Fundort herum eine Restriktionszone ein. Die ganz konkrete Festlegung der Restriktionszonen und seiner Folgen steht nach Wochenblatt-Informationen noch nicht fest – weil die Behörden gerade prüfen, ob das bei Kirchhundem gefundene Wildschwein das „Epizentrum“ war oder man von wo anders aus einen Radius ziehen muss.

Die von der Restriktionszone betroffenen Veterinärbehörden der Kreise und kreisfreien Städte organisieren aktuell in Abstimmung mit dem Land NRW die Suche, Beprobung, Bergung und Entsorgung von tot aufgefundenem Wild. Dabei sind Suchhunde und Drohnen im Einsatz. Die Krisenstrukturen der betroffenen Kreise sind aktiviert. Ein epidemiologisches Expertenteam des Bundesinstituts FLI wird die Veterinärbehörde des Kreises Olpe vor Ort unterstützen, berichtet das Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MLV).

Im Vergleich zu anderen Regionen in NRW hat der Kreis Olpe relativ wenig Hausschweine. Kreisweit gibt es rund 400 landwirtschaftliche Betriebe, 80 davon im Vollerwerb, 320 Bauernhöfe wirtschaften im Nebenerwerb. In der Mittelgebirgslandschaft dominieren Milchvieh- und Mutterkuhbetriebe.

WLV: „NRW ist gut vorbereitet“

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) unterstützt ausdrücklich das Vorgehen der örtlichen Veterinärbehörde, um ein Übergreifen des Virus auf Tierställe und die weitere Ausbreitung im Wildschweinbestand zu verhindern. „Die Afrikanische Schweinepest stellt für unsere Tiere eine große Bedrohung dar. Umso wichtiger ist es jetzt, die weitere Ausbreitung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern und das Seuchengeschehen auf diese Weise umgehend einzudämmen“, sagt Präsident Hubertus Beringmeier und betont: „Nordrhein-Westfalen ist auf einen Ausbruch der ASP im Wildschweinebestand gut vorbereitet ist. Hier leistet aktuell allen voran die Wildtierseuchenvorsorge-Gesellschaft einen enormen Beitrag – diesem Einsatz gilt mein ausdrücklicher Dank! Aber auch auf Landes- und Kreisebene sind umfangreiche Strukturen vorhanden, die eine effektive Bekämpfung der ASP ermöglichen.“

Auf Biosicherheit achten!

Ministerin Gorißen appelliert an die Landwirtinnen und Landwirte mit Schweinehaltungen, die bekannten Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Hausschweinebestände vor der ASP gerade jetzt ganz besonders zu beachten. „Selbstverständlich sind auch die Hobbyhalter zu höchster Vorsicht aufgerufen“, sagt sie.

Wichtig sei der Schutz der eigenen Tiere, wie das Einzäunen der Stallanlagen inklusive der Bereiche, in denen Futter und Einstreu gelagert wird. Der Zutritt in die Stallungen soll nur über Hygieneschleusen erfolgen, in denen betriebseigene Schutzkleidung und -stiefel angezogen werden und das Waschen und Desinfizieren der Hände möglich sind. Weiterhin ist Personen- und Fahrzeugverkehr auf dem Betrieb zu begrenzen. Zudem besteht die Möglichkeit, an einem freiwilligen Früherkennungsprogramm teilzunehmen. 

Zudem rufen WLV und MLV dazu auf, Funde von toten Wildscheinen unmittelbar zu melden. Wer ein totes Wildschwein in Nordrhein-Westfalen findet, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer (0201) 714488 der Bereitschaftszentrale des Landesamtes für Verbraucherschutz und Ernährung zu melden. Sie kümmert sich in Abstimmung mit den Kommunen um die schnelle Sicherung und Untersuchung des Wildschweins.

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