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Dr. Josef Goos: Landwirtschaft in der Mitte der Gesellschaft verankern

Seit August 2024 leitet Dr. Josef Goos das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft. Er bringt langjährige Erfahrung als Landwirt und Manager ein, um die Distanz zwischen Stadt und Land zu verringern.

Lesezeit: 3 Minuten

Zwischen Stadt und Land

Dr. Josef Goos (55) wuchs auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Ruhrgebiet auf und lebt heute mit seiner Familie auf einem Hof in Leverkusen. Der Agrarökonom und Landwirt leitet das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) in Bonn mit einem rund 100-­köpfigen Team.

Wer am Bonner Bürogebäude des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) vorbeispaziert, ahnt kaum, dass sich dahinter echte landwirtschaftliche Praxis verbirgt – vertreten durch Dr. Josef Goos und sein Team. Der Leiter des BZL entscheidet seit dem 1. August 2024 über die Ausrichtung des Kommunikationszentrums. Seine Aufgabe: Verbraucher, Praktiker, Lehrer, Marktakteure und politische Entscheidungsträger mit ­Daten, Fakten sowie Wissenswertem verlässlich und ausgewogen zu informieren.

Vom Trecker ins Büro

Ob Dr. Josef Goos diesen Karriereschritt hat kommen sehen? Er lacht und erzählt: „Ich habe ihn erhofft! Mein Job vereint all meine bisherigen Rollen mit dem, wofür ich stehe und brenne. Unabhängig von der Politik will ich zeigen, was Landwirte so können!“ Seine bis­herigen Rollen reichen vom promovierten Agrarstudenten bis zum leitenden Manager bei Arla Foods und Agravis. Doch die wohl wichtigste: Landwirt.

Der leidenschaftliche Schalke-Fan wuchs auf einem Betrieb mit Rinder- und Schweinehaltung in Datteln im nördlichen Ruhrgebiet auf – wobei er Kühe schon immer lieber mochte als Schweine, wie er augenzwinkernd gesteht. Heute lebt er mit seiner Familie in Leverkusen auf dem elterlichen Ackerbaubetrieb seiner Frau. Beide Betriebe werden aber dank familiärer Unterstützung im Nebenerwerb weiter bewirtschaftet.

Goos braucht seine Erdung als Landwirt: „Beim Pflügen lasse ich das Fenster am Traktor auf, um die frische, humusreiche Erde riechen zu können. Und: Die Erde in die Hand zu nehmen und zu erspüren, das ist etwas, was man mit dem Auge nur begrenzt kann.“

Landwirtschaft fühlen

Genau dieses „Landwirtschaftsgefühl“ möchte der dreifache Vater den Menschen näherbringen und damit bereits in der Schulbildung anfangen. „Durch meine Erfahrung möchte ich Landwirtschaft wieder in die Mitte der Gesellschaft rücken und die Distanz zu den Menschen verringern“, erklärt er. Da­zu nutzt das BZL unter anderem ­Instagram, YouTube, eine eigene App und Webseminare.

Der Agrarökonom fügt hinzu: „Egal ob im Beruf, in der Familie oder auf dem Hof: Gemeinsam ist man stark und erreicht etwas. Diesen Grundsatz leben wir auch hier im BZL.“ Dafür fahre er mit Freude nach Bonn ins Büro, auch wenn er sich privat als „völlige Landratte“ bezeichnet.

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