Die Bauern in Niedersachsen haben sich bei der Einhaltung der Nährstoffsalden in der Düngung nochmals verbessert. So zeigt der jetzt vorgestellte Nährstoffbericht 2023/2024, dass nur noch der Landkreis Cloppenburg die zulässige Höchstmenge von 170 kg Stickstoff/ha aus der Tierhaltung leicht überschreitet. Der rechnerische Mittelwert lag für Cloppenburg bei 175 N/ha. Das entspricht einer Verbesserung um 14 kg N/ha gegenüber dem Vorjahr. Alle anderen 36 Landkreise Niedersachsens liegen unterhalb der 170 kg N-Grenze.
Deutlich weniger Tiere
Insgesamt hat sich die mittlere Stickstoffaufbringung in Landkreisen mit hohem grundlegendem Stickstoffanfall innerhalb von acht Jahren nach der Novellierung der Düngeverordnung im Jahr 2017 um rund 30 kg N/ha verringert. Die deutliche Verbesserung der Nährstoffsituation fußt insbesondere auf drei Säulen:
Der Mineraldüngereinsatz hat sich landesweit ausgehend von rund 300.000 t im Jahr 2024 inzwischen rund halbiert.
Die Tierhalter haben kräftig abgestockt. Allein im Wirtschaftsjahr 23/24 wurden in Niedersachsen 8,1 % weniger Schweine, 1,3 % weniger Rinder und 0,3 % weniger Geflügel gezählt.
Im Betrachtungszeitraum wurden 38,7 Mio. t Wirtschaftsdünger und Gärreste in andere Betriebe in Niedersachsen oder außerhalb des Bundeslandes abgegeben. Das ist die größte Abgabemenge in den letzten zehn Jahren.
Zu viel Nitrat
Trotz dieser positiven Entwicklung haben sich die Nitratwerte im Grundwasser bislang kaum verbessert. So weisen je nach Region etwa 50 bis 60 % der Grundwassermessstellen keine signifikante Veränderung beim Nitratgehalt auf. Bei rund 15 % der Messpunkte ist der Nitratgehalt sogar gestiegen. Fachleute erklären die weiterhin hohen Nitratwerte mit der Mineralisierung von organisch gebundenen Stickstoff im Boden. Vor diesem Hintergrund ist die Ausweisung sogenannter Roter Gebiete mit hohen Nitratgehalten im Grundwasser kritisch zu hinterfragen.