Die gemeinnützige Vivo Carbon GmbH hat in diesem Frühjahr Agroforst-Pflanzungen gemeinsam mit sechs landwirtschaftlichen Betrieben realisiert. Insgesamt wurden 22.000 Bäume auf 13 Acker- und Grünlandstandorten mit einer Gesamtfläche von über 125 ha gepflanzt.
Für die Betriebe bedeuten die Bäume vor allem Schutz gegen Dürre, Erosion und Hitzestress der angebauten Kulturen oder der Weidetiere. Genauso wichtig: Agroforst bringt effektiven und regionalen Klimaschutz, schnelle und langfristige CO₂-Bindung sowie Kühlung und Wasserrückhalt in die Landschaft. Dies sind Leistungen, die neben der Ertragssicherung in der Landwirtschaft der gesamten Gesellschaft zu Gute kommen.
Agroforst: Klimaschutz trifft Ertragssicherung
Agroforst kombiniert Ackerbau oder Grünlandbewirtschaftung mit Gehölzstreifen auf derselben Fläche. Agroforstsysteme stabilisieren die Bodenfeuchtigkeit, vermindern Erosion, fördern die Artenvielfalt und bieten in tierhaltenden Betrieben Schatten und Abkühlung für die Tiere. Die Pflanzung erfolgt mit modernen Pflanzmaschinen, wodurch auch größere Gehölzflächen effizient umgesetzt werden können.
Gepflanzt werden in der Regel Pappeln, zum Teil auch Weiden, die nach etwa acht Jahren erstmals geerntet und in der Holzbauindustrie stofflich verwertet werden. Die Bäume treiben anschließend erneut aus und können mehrfach beerntet werden.
"Die verschiedenen Betriebstypen zeigen, dass Agroforst keine Nischenlösung ist, sondern dass Baumstreifen zur Anpassung an die sich verändernden Klimabedingungen weit oben auf der Agenda stehen", erklärt Michael Weitz, Geschäftsführer von Vivo Carbon. "Agroforst ist hier, im Vergleich zu anderen Maßnahmen, sehr wirksam, kosteneffektiv und somit zukunftsweisend”.
Über VIVO Carbon
Die VIVO Carbon gGmbH hat das Ziel, Agroforstsysteme als anerkanntes Klimaschutzinstrument zu etablieren und zugänglich zu machen. Hierbei übernimmt VIVO Carbon Finanzierung, Planung und Pflege der Agroforstsysteme. In Kooperation mit landwirtschaftlichen Betrieben werden schnellwachsende Bäume als Gehölzstreifen gepflanzt und dauerhaft gemeinsam bewirtschaftet. Finanziert werden diese Anpflanzungen durch Spenden sowie freiwillige Klimaschutzzahlungen von Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen.
Auch die sechs kürzlich gepflanzten Agroforstsysteme benötigen noch finanzielle Unterstützung. Landwirt Jan-Uwe Riest vom Gut Boltenhof fasst es treffend zusammen: “Wir wollen auf die Potenziale von Agroforst aufmerksam machen und die Menschen sensibilisieren. Es gibt den dringenden Handlungsbedarf, sich um die Qualität und die Zukunft der Böden zu sorgen. Wir alle können uns Gedanken machen, wie wir vielleicht an der einen oder anderen Stelle unterstützen wollen.”